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Vom Musiker zum Open-Source-Softwareentwickler
Seit ein paar Monaten gehört William Romero zum WhereGroup-Team und macht eine Umschulung zum Fachinformatiker. Mit seinen 32 Jahren hat der gebürtige Mexikaner schon einige berufliche Karrieren hinter sich. Musik, Küche, Logistik und nun Geo-IT – es ist wirklich krass, in wie vielen unterschiedlichen Berufen William schon gearbeitet hat, bevor er zu uns kam. Wir haben ihn gefragt, wie sein Weg zu uns war, wie es ihm bei uns geht und warum er seine berufliche Perspektive als Open Source Softwareentwickler sieht. (Spoiler: „Open Source finde ich besonders spannend, weil man Teil einer großen Community ist.)
WhereGroup: Schön, dass Du Zeit gefunden hast. In unserem Blog berichten wir immer mal wieder über besondere Werdegänge im Kolleg*innenkreis. Und bei Dir gibt es ja eine wirklich vielseitige Geschichte – Gitarrist, Weltreisender, jetzt Softwareentwickler im Open-Source-Bereich. Lass uns direkt einsteigen: Stimmt es, dass Du gebürtig aus Mexiko bist?
William: Ja, genau. Ich komme aus Mexiko und Musik war schon immer ein großer Teil meines Lebens. Fast alle meiner Familie väterlicherseits sind Musiker.
WhereGroup: Du bist also praktisch mit der Musik auf die Welt gekommen?
William: Mit der Gitarre, ja. Ich habe mit fünf Jahren angefangen zu spielen und wenn meine Familie sich zu besonderen Anlässen, wie z.B. Weihnachten oder Neujahr, trifft bringen alle ihre Instrumente mit und jammen zusammen.
Professionell bin ich mit einer eigenen Gruppe von rund 13 Musikern zunächst 6 Jahre in den USA und dann noch einmal 5 Jahre in Mexiko-City bei Festivals aufgetreten, bevor ich nach Deutschland kam und mich der Europa-Park in Rust exklusiv unter Vertrag genommen hat.
Das waren allerdings immer nur Saisonverträge und das war mir zu unsicher und so hatte ich schon beschlossen, wieder nach Mexiko zurückzugehen. Aber dann habe ich mich verliebt und will nun definitiv in Deutschland bleiben und dazu brauche nun eine sichere berufliche Perspektive.
WhereGroup: Wie lief der Einstieg in Deutschland?
William: Nach meiner Kündigung beim Europa-Park habe ich einen Deutschkurs besucht. Dann kam die Pandemie und ich habe ein Jahr in einer Küche gearbeitet. Anschließend habe ich bei Zalando in der Logistik gearbeitet und zunächst Bestellungen überprüft. Ab Oktober 2022 war ich dann Teamleiter einer Abteilung mit 30 Mitarbeitenden. Dort habe ich mein Deutsch deutlich verbessert und wurde sogar Teamleiter.
Der Wechsel: Vom Musiker zum Softwareentwickler
WhereGroup: Als berufliche Perspektive hast Du nun die Softwareentwicklung mit Open Source für Dich gefunden. Wie kam es dazu?
William: Das Programmieren fing bei mir als Hobby an – HTML, CSS, JavaScript haben mich interessiert und ich habe Websites gebaut. Ich habe mich da immer mehr rein vertieft und inzwischen weiß ich, dass ich das auch beruflich machen möchte.
WhereGroup: Spannend: Musik, Küche, Logistik und nun Softwareentwicklung. Das ist ja wirklich bunt.
William: Ja (lacht), das war ein Tipp vom Arbeitsamt und absoluter Zufall. Bei Zalando kannte ich irgendwann alle Prozesse in- und auswendig und es kam nichts Neues mehr. Das hat mich gelangweilt. Ich bin ein kreativer Mensch und möchte auch kreativ arbeiten und da ist Softwareentwicklung genau das Richtige – für mich jedenfalls.
Das Arbeitsamt hat mir dann eine Umschulung zum Fachinformatiker angeboten und so bin ich bei der WhereGroup gelandet.
Ausbildung und Einstieg bei der WhereGroup
WhereGroup: Wie sieht Deine Ausbildung aktuell aus?
William: Ich mache eine zweijährige Umschulung, nicht die klassische dreijährige Ausbildung. Nach 15 Monaten Schule bin ich jetzt im neunmonatigen Praktikum bei der WhereGroup im MapComponents-Team. Das war anfangs ganz schön schwierig, denn ich musste erst mich erst einmal in viele neue Programmiersprachen einarbeiten. In der Schule haben wir Java gelernt. Bei der WhereGroup arbeiten wir mit React, TypeScript, Material UI und MapLibre. Aber inzwischen komme ich gut klar. Ich fühle mich sehr wohl, kann mich weiterentwickeln, meine Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich und sind sehr hilfsbereit. Außerdem habe ich in Martin einen „Buddy“, den ich alles fragen kann.
Zurzeit lerne ich zusätzlich noch neue Technologien wie Docker und Django und vertiefe alles, was ich bisher gelernt habe.
WhereGroup: Warum hast Du Dir denn die WhereGroup als Arbeitgeber ausgesucht? Geo-IT ist ja nun wirklich ein sehr spezielles Feld. Hattest Du damit schon Berührungspunkte?
William: Ganz ehrlich? Nein. Ich hatte eine Liste mit potenziellen Ausbildern von meiner Schule und habe recherchiert, in welchen Themen diese Unternehmen unterwegs sind. GIS kannte ich vorher gar nicht, aber die WhereGroup hat mich mit ihrer Open-Source-Philosophie gleich angesprochen. Teil einer weltweiten Community zu sein, finde ich absolut faszinierend und die Themen, in denen GIS zur Anwendung kommt, sind sehr spannend.
WhereGroup: Deine Umschulung endet im Januar 2026 und für Deine Abschlussprüfung musst Du ein eigenes Projekt entwickeln. Welches wird das sein?
William: Ich werde mit dem Team gemeinsam eine eigene MapComponents-Komponente entwickeln, die dann hoffentlich auch in den Katalog dieses Baukastensystems mit aufgenommen wird.
Persönliches & Ausblick
WhereGroup: Was wünschst Du Dir für Deinen weiteren beruflichen Weg?
William: Ich möchte gerne weiterhin in der Geo-IT mit Open Source arbeiten und konzentriere mich jetzt aber erst einmal auf meine weiteren Aufgaben und die Abschlussprüfung im November.
WhereGroup: Dafür wünschen wir Dir viel Erfolg und Danke dafür, dass Du uns Deine Geschichte erzählt hast.
Über den Autor

Steckbrief
Peter Gipper ist Geowissenschaftler und seit 2019 als GIS-Entwickler und Berater Teil des WhereGroup-Teams. Seine Haupt- und Lieblingsbeschäftigung ist die Entwicklung von QGIS-Erweiterungen mit Python.